- 46 - 1175 Grodiz (Gröditzberg). Herzog Boleslaw urkundet, Mönche, die er aus dem Kloster Pforte, in Deutschland an der Saale gelegen, herbeigeführt, an dem Orte, der Leubus heisst, und an der Stelle eines alten Schlosses (in antigui castri sinu), an der Oder gelegen, angesiedelt zu haben, damit sie dort nach der Regel des heil. Benedikt und den Vorschriften des Cistercienser-Ordens leben, und nimmt deren Besitzungen in seinen Schutz. Die auf dem Klostergute angesiedelten Deutschen sollen für immer frei sein von dem polnischen Rechte, und auch die polnischen Kolonen des Abtes sollen an Andere nichts zu zinsen oder zu leisten verbunden sein. Ferner soll der ganze Besitz ausschliesslich des Abtes und der Mönche sein, weil sie der Herzog nicht als Acker- oder Häuserbauer, sondern als Gelehrte (litterati), Besorger des Gottesdienstes und Betrachter der himmlischen Dinge angenommen habe. Zu dem Besitz soll gehören: Leubus und dessen Zubehör und das Gebiet (termini) um die Oder, nämlich die Kirche des heil. Johannes d. Evang., der Markt mit aller Nutzbarkeit, der Uebergang über den Fluss mit dem dazu gehörigen umrittenen Gebiet (cum circumequitacione) und allem, was darin liegt, Bogonouwe (Bogenau bei Breslau) mit seinem Gebiet, Dobrogozesdorp (Dobergast), die Kapelle und ihr Zubehör, wie auch die Schenke in Nabitin, Wilcsin (Oderwilxen), Godechendorf (Grotefend vermuthtet, dass dies Guckelhausen bei Neuhof im Striegau'schen war, welches das Stift noch 1329 besass), villa Martini (vielleicht Merzdorf bei Jauer) mit Zubehör; Crajouwe (Crayn bei Liegnitz) mit dem umschrittenen Gebiet, die Peterskirche in Breslau nebst Zubehör. Graf Bezelin schenkte 2 Ochsen, 1 Pferd und ein Dorf bei Brozte (Brosewitz bei Ohlau), Nicor Sorawin mit Aeckern, 25 Stuten, 6 Ochsen, 3 Kühen, mit der Schenke und der Brücke juxta Withave (an der Weide), auch was er in Olbino (auf dem Elbing bei Breslau) hat, und einen Obstgarten, ein Gehöft, eine Wiese, Aecker und vom See den neunten Fisch und die Einkünfte der Fleischerei von 300 Denaren (reditum carnificii de trecentis denariis), die Kirche des heil. Stephan zu Bitom (Beuthen an der Oder) mit drei dazu gehörenden Dörfern, das erste nicht genannt, das zweite Werbenice (Würbitz), das dritte Ubrezte (Brostau) et reddicio nona de onini usu ad urbem pertinente. Ausserdem dotirt er und Bischof Cirrizlaus (Siroslaw) das Kloster mit den Zehnten von den neuen Dörfern, welche jetzt in der Herrschaft Liegnitz (in potestate Legenicensi) sind, oder in Zukunft dort errichtet werden. Z.: Misico dux maximus et principes cum clero et populo Polonie, des Herzogs Boleslaw's Sohn Boleslaw. Zwineslaus, Hieroslaus, Cunradus, Nadsiowi, Janus, Ztreso, Petrich, Obezlaus, Damezlaus, Bertolfus, Bolenerius, Hieronimus, Kanzler. Im ersten Jahre der Ordination des Abtes Florentius, unter welchem zugefügt wurde das Dorf Bogodani (Neuhof bei Striegau). Aus dem Original, (P. A. Leubus 1.) dessen Siegel bei A. Schultz (die schles. Siegel Tafel I. 1.) abgebildet ist, bei Büsching, Urkunden von Leubus S. l, und danach bei Schirrmacher Liegnitz Urkundb. S. 2. Die Deutungen der Ortsnamen aus Heyne I. 192. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.
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